1.12.2019 Ich wünsche allen Lesern einen erbaulichen 1. Advent

Für mich sind die Tage in Brest gezählt, denn ich werde sehr wahrscheinlich am Dienstag in Richtung Les Sables D´Olonne, dem Standort von Alubat, aufbrechen. Die Option, diese Strecke in 4 Tagestouren zu zerlegen, habe ich aufgegeben zugunsten einer Direktfahrt, die mich über die 339 km lange Strecke in ca. 36 Stunden bis ans Ziel bringt. Das bedeutet dann auch etwa 70 km Abkürzung. Wie es aussieht, wird das Wetter ideal für eine gemächliche, aber auch komfortable Tour teilweise mit großem Abstand entlang der Küste auf gerader Linie. Würde ich bereits am Montag fahren, dann müsste ich bei nur geringfügig mehr Wind mit deutlich höheren Wellen rechnen. Ich freue mich darauf.

Der Hafen von Les Sables D´Olonne liegt sehr gut geschützt im Landesinneren, bietet ähnlichen Komfort und Sicherheit bei jedem Wetter wie der in Brest und ich kann sicherlich genauso ruhig schlafen, wenn ich zu Weihnachten und vielleicht auch über den Jahreswechsel einige Tage in Deutschland sein werde.

Das wird dann absehbar das letzte Leg dieses Jahres werden, denn ich werde mich mit Hilfe von Leuten der Herstellerwerft Alubat um die Odd@Sea kümmern. Ich habe die Werft bereits über mein Vorhaben informiert und erwarte deren Stellungnahme am Montag. Es sind neben den Werftarbeiten (Bkbd-Beule und verschobene Bordeinrichtung an dieser Stelle, zwei Bugbeulen, Stbd-Heckklampe, Reinigung des Unterwasserschiffs, ggf. Anti-Fouling-Anstrich) eine Menge Kleinigkeiten an Bord zu erledigen. Außerdem freue ich mich sehr darauf, meine Familie in Hamburg und Berlin wieder einmal zu treffen. Der Flughafen von Arles ist nur etwa 80 km vom Hafen entfernt und ist mit der Bahn gut zu erreichen.

Zu meinen bisherigen guten Erfahrungen hier in Brest möchte ich noch eine weitere hinzufügen. Ich berichtete über meine Probleme mit dem Windgenerator, der bedrohlich stark sowohl an seiner Mastaufhängung als auch der Mast auf seinem Mastfuß schwankt. Ich habe das Ensemble nun ausgebaut, auseinander genommen und feststellen müssen, dass sämtlich Verbindungen stark verschlissen sind. Da ich das System vor Jahren selbst konstruiert hatte, muss ich mich selber für diese Schlampigkeit schuldig erklären und natürlich auch eine funktionierende Lösung finden. Also habe ich mir vorgenommen, die etwas dürftig geratene Einspannlänge mit Hilfe eines Adapters zu verlängern. Sowohl die Anfertigung einer maschinenbaulich funktionierenden Konstruktion als auch einer aussagekräftigen Zeichnung gingen schnell von der Hand. Wozu habe ich das einmal studiert? Was mich in meiner bereits positiv hervorgehobenen Einschätzung des Hafens von Brest als auch deren Menschen noch einmal stark bestärkte, war der Umstand, dass ich in etwa 10 Fahrradminuten Entfernung eine kleine Werkstatt von einem Beschäftigten der meinem Liegeplatz benachbarten Werft empfohlen bekommen habe und diese auch sofort fand, die mir das geometrisch komplexe Drehteil aus Aluminium sofort fertigte. Die Menschen waren äußerst freundlich und das gegenseitige Verständnis auch ohne viel Sprachkenntnisse sofort da. Zwei Tage später hielt ich das für einen angemessenen Preis perfekt gefertigte Teil in der Hand. Irgendetwas ging mir nicht aus dem Kopf, als ich mich mit den Mitarbeitern unterhielt, dann fiel es mir wieder ein: Ich war genau an diesem Ort bereits vor einem Jahr auf der Fahrt nach Hamburg. Ich hatte damals irgendein handwerkliches Problem, an das ich mich nicht mehr erinnern kann und man hatte mir hier umfassend und sofort geholfen. Ja, das gibt es noch in dieser Welt (zumindest in Brest)! Das Aufrichten des Mastes mit dem Generator werde ich in Les Sables D´Olonne vornehmen, denn es zeigt sich schwierig, das Trägerrohr durch den Adapter zu schieben und genau zu positionieren. Mal schauen, wie es mit dieser Sache weitergeht.

Beste Wünsche für eine schöne Adventszeit.

Ein Gedanke zu „1.12.2019 Ich wünsche allen Lesern einen erbaulichen 1. Advent“

  1. Moin Jürgen!

    Ja, das klingt doch alles sehr interessant!
    Sitze seit ein paar Tagen an der Törnplanung für 2020, südl. Bretagne und Atlantikküste.
    Addiert mit den Eindrücken aus persönlichen Erfahrungen vieler Landurlaube in der Gegend habe ich eine ganz gute Vorstellung von Deiner letzen Etappe für dieses Jahr. Bin gespannt was Du von diesem Weg entlang der Küste zu berichten haben wirst! Bei uns beiden soweit alles in Ordnung. Der Geist ist am Meer beim Schiff, der Körper im Taunus. Schicken Dir liebe Grüsse und wünschen gute Fahrt!
    Stefan + Regine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert