13.11.2017 Endlich wieder fahren mit stehendem Mast?

Ich habe in fünfeinhalb Stunden Fahrt den Hafen von Rousse erreicht und an einem der etwas kleinen, aber gerade noch passenden Stege festgemacht. An meinem Ankerort bin ich bei herrlichen Sonnenschein aufgewacht und habe nicht lange mit der Abfahrt gewartet. Die Donau breit, kein Wind und die Temperatur bei 18° C. Soetwas lasse ich mir gefallen. Später zog dann eine kleine Front mit Wolken ohne Niederschlag durch und der Wind peitschte einmal mehr das Wasser. Danach beruhigte es sich wieder, die Sonne kam wieder durch und in Rousse haben wir jetzt 22° C und nur noch schwachen Wind. Beginnt hier etwa schon der Süden? Offensichtlich nicht, wenn man den Wetterbericht anschaut, der für die kommenden Tage wieder geringere Temperaturen, aber keinen Nebel sowie Niederschläge prognostiziert.

Eine Besonderheit des heutigen Fahrtages war der geringe Wasserstand der Donau in diesem Streckenabschnitt und in der Konsequenz die Enge, die an manchen Passagen infolge des ziemlich starken Verkehrs mit bis zu 40 m breiten und über 300 m langen Großschiffen mit zwei Schubern und neun Leichtern im Packet auftrat. Die Fahrrinne ist häufig schlangenförmig angelegt und an manchen Stellen äußerst schmal, um jeden Meter mehr Wasserstand für die Großen zu nutzen. Dadurch liegen die Tonnen nicht unbedingt an der veröffentlichten Stelle und man benötigt unbedingt eingutes Fernglas, um sich da hindurch zu navigieren. Na gut, es hat ohne Probleme geklappt, war aber anspruchsvoller als sonst. Allerdings ist für die kommenden Tage eine Wasserwelle von stromauf zu erwarten. Ich bin gespannt.

Hier in Rousse wurde ich schon erwartet, da mich Asen, mein Guide in Vidin, bereits hier angekündigt hatte. Ein sehr netter Herr namens Valeriiy vom örtlichen Yachtclub half mir beim Einbugsieren der Odd@Sea in eine eigentlich zu enge Liegestelle, wies mich in die Gegebenheiten des Clubgeländes ein, gab mir die Schlüssel für Haus und Hafen sowie ein Besucherbuch zum anschauen, in dem die Gäste des letzten Jahrzehnts Eintragungen gemacht haben. Man ist hier wirklich international, wenn man die Einträge liest. Das Problem mit meiner Nationalen hat er ganz nebenbei auch gelöst, denn er hatte tatsächlich eine deutsche Flagge in der richtigen Größe einmal geschenkt bekommen und hat diese mir nun überlassen. Was für eine Gastfreundschaft!

Kristian, der Verantwortliche für das Maststellen, der perfekt Deutsch spricht, nahm mich heute noch mit seinem Wagen in die Stadt zum Einkaufen mit und wird morgen die Formalitäten für die Arbeiten mit mir besprechen und mir beim Transport von 120 Liter Diesel von einer Straßentankstelle zum Schiff helfen. Dabei steht im Vordergrund, ob denn das Maststellen an diesem Ort überhaupt sinnvoll sei, denn es gibt auf der weiteren Strecke Hochspannungsleitungen über die Donau und den Verbindungskanal nach Konstanta, deren Durchfahrthöhe geringer sind, als die der Brücken. Kommt man den Drähten mit der Mastspitze zu nahe, ist es Schluß mit lustig. Die Alternative für das Maststellen wäre dann Konstanta. Ich werde also nicht vor Übermorgen wieder abfahren, denn die Entscheidung kann erst morgen am Spätnachmittag getroffen werden. Das Schiff müßte für die Arbeiten ohnehin erst in einen ca. 6 km stromab gelegenen Hafen überführt werden. Für den morgigen Tag habe ich mir also ein Besuchsprogramm vorgenommen und werde wegen des Flaggenmastes einen Händler aufsuchen. Das wäre dann der erste fahrfreie Tag an Land seit den Nebeltagen in Regensburg. Ich freue mich darauf, denn Rousse ist eine größere Stadt (ca. 200.000 Einwohner) und hat wohl auch etwas zu bieten.

Heute habe ich keine Bilder gemacht, da sich die Motive gegenüber den bisherigen kaum unterschieden haben.

Grüße aus Rousse, Bulgarien

P. S.: Es sind nur noch 261,2 km bis zum Scharzen Meer. Das ist gut in drei Tagen zu schaffen.

2 Gedanken zu „13.11.2017 Endlich wieder fahren mit stehendem Mast?“

  1. Hallo Jürgen,
    die Daten in Deinem Blog sorgen für Verwirrung. Dein Datum in der Überschrift weicht seit gestern vom veröffentlichten Datum ab.
    Deine Ankunft in Rousse war am Montag den 13.11.2017 um ca 15:00Uhr. Für Deinen Zeitplan zum Befahren der Donau hast Du noch einen Tag gut. In Ingolstadt ist jetzt der 14.11.2017 0:59
    Gute Fahrt und immer eine Handbreite Wasser unter dem Kiel
    Gruß

  2. Hello Jùrgen. I am very glad that you arrived in Ruse successfully and med my friends Valerii and Kercho.I understand from your site that you decided not to Rick up mast. When do you want to leave the town of Ruse? Will you stop in Varna? Because i nave a friend there.Do you lake the wine that you bought in Vidin? Greetings from Vidin!!! Have a nice journey!!! Vidin Asen Nikolov😀😀😀

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