18.7.2018 … und kurz vor der Abfahrt nach Hamburg noch das Neueste zum Autopiloten

Heute war nun der Tag in Bezug auf die Wiederherstellung des Autopiloten, an dem der letzte Schritt, nämlich die Befüllung mit Hydrauliköl und die Entlüftung stattfinden und damit dieses Kapitel nun endlich abgeschlossen werden sollte. Was sich so einfach anhört, war auch so einfach. Das Öl aufgefüllt, die AP-Elektronik eingeschaltet und mit leichtem Öffnen der Entlüftungsschrauben auf beiden Seiten des Zylinders bei zeitgleicher Drehung am Steuerrad, füllten sich langsam der Zylinder und die Rückkopplung auf das Steuerrad wurde immer härter. Bis dann das Unsägliche passierte, dass aus einem der Hochdruckschläuche das Öl massiv herausspritzte. Nun hatte ich endlich das eigentliche Problem gefunden, welches ich natürlich, mit besserer Vorkenntnis und dem Vermeiden des völlig unnötigen Ausbaus des Zylinders mit den damit verbundenen Beschädigungen an dessen Aufhängung, auch einfacher hätte finden können. Ein einfaches Nachfüllen von Hydrauliköl und die Wiederinbetriebnahme des Autopiloten hätte es auch getan. Was für eine Fehleinschätzung meinerseits.

Andererseits habe ich das System nun selbständig sehr gut kennen gelernt und auch meine früher sehr ausgeprägten handwerklichen Fähigkeiten wiederentdeckt. Das hat mich wiederum zugleich sehr glücklich gemacht. Es hatte also nicht nur Pech, sondern es gab auch eine Kompensation dafür. Es hat mich heute noch einmal 30 km Fahrradfahren gekostet um zunächst bei einem Schiffsausrüster zu erfahren, dass die betroffenen Hydraulikleitungen nur schwer zu bekommen seien. Dieser nannte mir dann aber auch eine Hydraulikwerkstatt am anderen Ende der Stadt, wo mir eventuell geholfen werden könnte. Und wie mir dort geholfen wurde. In etwa einer halben Stunde wurden zwei Exemplare der baugleichen Hydraulikleitungen neu hergestellt und dem hoch erfreuten Käufer überreicht. Das war dann wieder die Kompensation für das bisherige Pech bei der Beschaffung. Wie erfreulich. Die 10 km Radfahren über Berg und Tal zurück zum Hafen gingen mir wie von selbst von den Beinen. Nun sollte das Thema Autopilot endgültig und nachhaltig erledigt sein. Allerdings habe ich mir gespart, die Schläuche sofort einzubauen und das System zu befüllen und zu entlüften, denn das ist, gelinde ausgedrückt, eine Schweinerei, die ich ja am Morgen bereits hinter mir hatte. Das Cockpit, die Werkzeuge, die Backskiste und meine Arme und Hände waren verölt und nur schwer zu reinigen. Egal, ich werde diese Routinearbeit nun nach meiner Rückkehr aus Hamburg in Angriff nehmen.

Es hätte ohnehin die Zeit heute Abend nicht mehr dazu gereicht, denn es hatte sich um 18:00 Uhr lieber Besuch aus Berlin hier in Brest angesagt. Guido, der mich bereits während der Zeit auf Ibiza auf der Odd@Sea begleitet hatte, ist mit seiner Familie zu einem abendlichen Treffen nach Brest angereist. Zusammen mit seiner Frau Christel und seiner Tochter Thea haben wir vorzüglich in einem Restaurant am Hafen gespeist und wunderbare Gespräche über Gott und die Welt geführt. Ein richtiger Verwöhnabend für mich. Die Familie macht Urlaub in der Bretagne und nutzte die Gelegenheit zu diesem Besuch, für den ich ihnen sehr dankbar bin.

Morgen früh geht es mit den TGV nach Paris, wo ich die Nacht in einem Hotel verbringen werde, da mein Flug nach Hamburg sehr früh am nächsten Morgen starten wird. Zurück sein und die Reparaturarbeiten abschließen werde dann am 24. bzw. am 25. Juli. Nun brauche ich für die Zeit nach meiner Rückkehr nach Brest nur noch einen Wetterwechsel mit Wind aus allen Richtungen, nur nicht aus Nordost, dem bereits lange andauernden Übel bei meiner Reise. Hier muss das Glück für mich noch Nachhilfearbeit machen.

2 Gedanken zu „18.7.2018 … und kurz vor der Abfahrt nach Hamburg noch das Neueste zum Autopiloten“

  1. Hallo Jürgen,
    Es freut mich, dass du dein Hydraulikproblem quasi alleine lösen könntest. Ich hätte nicht gedacht,dass man das Vertrauen in die eigenen handwerklichen Fähigkeiten verlieren kann, zumal ja doch z.B. B12 maßgeblich auch von Dir mit
    der Hand gebaut wurde.
    Jetzt weißt Du ja, es geht noch!
    Viel Spaß in Hamburg und alles Gute!
    Konni

  2. Lieber Jürgen,
    Deine Erlebnisse mit dem AP erinnern mich an China, wo ich gelernt habe, dass jede Krise auch Chance sein kann. So ist auch das entsprechende Schriftzeichen ein doppeltes: sowohl das eine wie das andere.
    Daher freut es mich, dass es auch Dir so widerfahren ist.
    Alles Gute in Hamburg und einen erfolgreiche neuen Start in Brest
    Walter

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