19.6.2018 Auszeit in Cascais verlängert wegen Wetter und Technik

Die Sonne scheint seit drei Tagen wieder ganztägig, die Temperaturen gehen langsam auf ein dieser Gegend entsprechendes Niveau, der Wind nahm sich allerdings Zeit sich etwas zu beruhigen. Es waren stürmische Tage in Cascais sowohl am Tage wie in der Nacht und ich bin froh, dass das Geschrei und manchmal auch das Gebrüll in den vielen Wanten der hier liegenden Segelschiffe nun endlich etwas nachgelassen hat. Wenn auch kein Schwell im Hafen war, es reichte auch der Wind, um die Boote ordentlich schaukeln zu lassen. Auch in der Stadt war er gut zu spüren. Für die offensichtliche Freude der Menschen an der schönen Stadt, viele Touristen darunter, war das aber absolut nicht hinderlich.Eigentlich wollte ich heute früh meine nächste Strecke in Richtung Norden abwickeln und war deshalb früh auf den Beinen. Genau betrachtet war ich bereits gestern abfahrbereit, erkannte aber das bessere Segelpotenzial der Wetterlage am heutigen Tag und blieb deshalb noch einen weiteren Tag. Als ich heute früh das Schiff zur Abfahrt vorbereitete und die Navigationsgeräte anschaltete, musste ich feststellen, dass meine elektronische Seekarte im Navigator nicht mehr funktionierte. Es war nur noch die generische Weltkarte des Herstellers im Taschenkalenderformat zu sehen. Bei der Fahrt hierher, das war vor fast zwei Wochen, war alles noch in Ordnung. Ich hatte routinemäßig die Karte per Internet vor ein paar Tagen aktualisiert und stand nun vor einem Rätsel. Ohne eine genaue Seekarte gehe ich natürlich nicht auf das Meer, sodass mir die Nutzung dieses für die Strecke sehr hilfreichen Windes an diesem Tag vorenthalten blieb. Meine Suche nach dem nächstliegenden Raymarine-Händler ergab, dass dieser sich in Lisboa befindet, aber erst wieder in ein paar Tagen Kapazitäten haben wird, um mir zu helfen. Eine Katastrophe für meine Zeitplanung! Meine Nachfrage per Internetchat beim Kartenhersteller Navionics war da schon erfolgreicher. Offensichtlich waren meine Kartenupdates doch nicht so erfolgreich, wie ich dachte, denn meine zahlreichen Versuche, per Download die Karten zu restaurieren, waren letztlich am späten Nachmittag doch noch erfolgreich. Nun geht er wieder und die Hardware ist in Ordnung. Gott sei Dank. Kurz zuvor kam noch ein Anruf aus Lisboa, dass ein Raymarine-Techniker doch noch gefunden werden konnte, der morgen um 10:00 Uhr vor Ort sein könnte. Da war allerdings eine Absage schon zu spät, denn der Laden hatte bereits geschlossen. Nun werde ich morgen früh dem Techniker absagen und mich so schnell wie möglich in Richtung Norden aufmachen. Es wird bei überwiegendem Gegenwind wieder sehr anstrengend. Hoffentlich kommt da aber jetzt nicht wieder noch etwas dazwischen.

Die „Boca do Inferno“ kann man sich gut bei Flut vorstellen
Eine Eindruck über die Tide kann man bekommen, wenn man den Pfahl im Vordergrund betrachtet, die Schwimmstege führt. Hier bei Flut
… und hier bei Ebbe. Der Unterschied ist fast 3 Meter.
Hier die Mole bei Ebbe von der Odd@Sea aus betrachtet
… und hier bei Flut

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