21.2.2018 Angekommen in Capri nach einem harten Ritt über den Golfo di Salerno

Die Strecke des Tages war etwa kürzer als die letzteren und ich hatte keinen Stress mit dem sehr frühen Aufstehen. Allerdings war das Wetter so kalt und ungemütlich regnerisch, dass ich gerne den Tag in der Koje verbracht hätte. Aber es reizte mich natürlich am Ende doch termingerecht am Fuße des Vesuvs einzutreffen, um meinen Gast für die nächste Woche aufzunehmen. Ich unterstelle dabei, dass ich die fehlenden 30 km morgen hinbekomme. Das Flugzeug landet plangemäß nach 14:00 Uhr. Ich freue mich auf Marius, den ich bereits ganz zum Anfang meines Unternehmens im Zusammenhang mit seiner großartigen Hilfe beim Mastlegen und verstauen in Berlin erwähnt hatte. Wir wollen gemeinsam nach Fiumichino, dem Hafen in der Nähe des gleichnamigen Flughafens von Rom fahren.

Ja, das Wetter. Beim Verlassen von Acciaroli war es eher Windstill auf dem Thyrrhenischen Meer. Nach dem Passieren des ersten Kaps setzte zunächst ein mäßiger Nord-Ost-Wind ein, den ich mit der Genua ein wenig nutzen konnte, um die motorgetriebene Fahrt leicht zu erhöhen und damit etwas Sprit zu sparen. Dann aber schwoll dieser Wind in wenigen Minuten auf bis zu 28 Knoten an. Der Rest des Tages wurde also sofort beschwerlich. Mit diesem Wind von Achtern kann man sehr schnell sein mit wenig Aufwand, ohne den Motor einzusetzen. Ich schaltete diesen also ab und musste feststellen, dass hoch am Wind nur etwa die Geschwindigkeit unter Motor erreichbar ist. Egal, ich segelte als Purist weiter. Nun baute sich aber eine so heftige Welle auf, die aus der denkbar ungünstigsten Richtung, nämlich von schräg achtern, das Schiff überrollte. Da dieses mit extremen Kursänderungen und entsprechenden schnellen und großen Ruderausschlägen pariert werden muss, um ein querlaufen zu vermeiden, ging dieses nur unter großer Kraftanstrengung per Hand. Mehrere Stunden lang in extrem ermüdender Weise. Die Wellen waren mit ca. 1-1,5 Metern Höhe gar nicht sehr gewaltig, jedoch in ihrer Wirkung so heftig, wie ich es noch nie erlebt habe. Wat mut, dat mut sagte ich mir und habe heue Abend einen erheblichen Muskelkater und bin sehr, sehr müde von der Anstrengung und dem kalten Regen während der ganzen Fahrt. Dieser Flaute dann erst kurz vor Capri zusammen mit dem Wind ab. Capri ist sehr klein, aber sehr beeindruckend. Diese Merkmale fördern bei einem touristischen Ziel die Liegegebühren. Nach Attakoy in Istanbul ist Capri nun die Nummer zwei, was die Kosten angeht. Und das außerhalb der Saison. Mal sehen, was Neapel morgen verlangen wird.

Links Capri, rechts das Festland und in der Mitte Ischia. Heftiger Wind schafft unberechenbare Wellen.
Um das Kap am Festland herum gefahren, sieht man den Vesuv
Capri ist nicht groß. Hinter dem rechten Kap liegt der Hafen
… und die Felsformation links ist das Wahrzeichen der Insel: Der Felsen mit Loch ist das berühmteste Fotomotiv der Insel.
Der Hafen voraus
… mit steilen Felsen, in deren unmittelbarer Nähe die Odd@Sea Schutz gefunden hat
… und in der anderen Richtung die „Hauptstadt“ der Insel am Hang gelegen
… und davor der alles überragende Vesuv auf dem Festland

 

2 Gedanken zu „21.2.2018 Angekommen in Capri nach einem harten Ritt über den Golfo di Salerno“

  1. Hallo Papa,
    ich freue mich zu lesen, dass Du gut in Capri angekommen bist und wünsche Dir eine schöne Woche in Begleitung von Deinem berliner Freund Marius, den ich unbekannterweise grüße!

    Seit Deinem Bericht von dem Segeln auf spiegelglatter, öliger Meeresoberfläche mache ich mir Gedanken wie es wohl wirklich um unsere Erde steht. Da Du ja täglich in direkter Nähe zum Meer bist, bitte ich Dich in einem kurzen Beitrag über „das Meer“ zu berichten. Mich interessiert besonders das Plastik- und Ölthema. Ich hoffe natürlich, dass Du nur positives berichten kannst und nicht auf ähnliche Gestalten wie den Plastikstrudel im pazifischen Ozean gestoßen bist! Vielleicht stößt dieses Thema nicht nur bei mir auf Interesse.

    Eine sonnige, unterhaltsame Zeit euch zweien mit immer ausreichend Wind aus der richtigen Richtung!

    Anna

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