26.9.2019 Wenn nichts geht, dann muss etwas passieren

Dieser Titel beschreibt ganz gut, was ich gerade erlebt habe. Regen, Regen, Regen und dann kommt ein wenig die Sonne raus. Eine gute Gelegenheit, die Wochenendeinkäufe zu machen. Also, nichts wie auf das Fahrrad schwingen und in den nächsten Supermarkt fahren.

Hier in Frankreich sind die Straßen fast alle mit Fahrradwegen in gutem Zustand ausgestattet. Die Logik deren Wegführung erschließt sich einem nicht wirklich. Manchmal gibt es einen auf jeder Straßenseite, teilweise auch jeweils mit zwei gegenläufigen Spuren. Manchmal sind diese auch nur einseitig entlang der Straße mit zwei oder einer Spur geführt und teilweise benutzen Fußgänger und Fahrradfahrer eine Spur in jeder Richtung. Es gilt also sehr aufmerksam den Verkehrszeichen und auch seiner Intuition zu folgen. So weit, so gut.

Wenn man denn so einigermaßen schnell dahinfährt, mal auf der Straße wegen eines fehlenden Fahrradstreifens, mal auf eben jenem, dann muss man schon mal zusehen, dass der Bahnwechsel möglichst eben erfolgt. Das war heute bei mir nicht der Fall. Für mich nicht sofort erkennbar, war der Übergang mit einer ca. 5 cm hohen Stufe verbunden, die ich in einem spitzen Winkel zu überwinden versuchte. Dieser Versuch klappte leider nur rein kinematisch, ich kam oben an. Es erfolgte jedoch ein mehr oder weniger eleganter Abgang vom weiterhin geradeaus fahrenden Rad. So etwas erfolgt im Gehirn für gewöhnlich in Zeitlupe. Etwas sagte mir, dass eine gut ausgeführte seitliche Rolle das geeignete Mittel zur Vermeidung von bleibenden körperlichen Schäden sein könnte. Denken und Ausführen kamen einigermaßen gleichzeitig und letztlich mit Erfolg.

Abschürfungen am rechten Unterarm sowie am linken Fußknöchel waren letztlich auf der Seite des Misserfolgs bei dieser Übung. Allerdings hielten sofort die vorbeifahrenden Autos an und deren Insassen fragten mich nach meinem Befinden. Das war doch etwas! Eine gute Performance wird immer noch mit Applaus gewürdigt. Wie aufbauend!

Meine Einkäufe konnte ich dann mit ein wenig Schmerz aber auch dem guten Gefühl besorgen und auch auf das Schiff bringen, einen guten Stunt öffentlich dargeboten zu haben. Dieser langweilige Tag war also gerettet.

P.S.: Das war die einzige Blessur, die ich in meinem bisher zweieinhalbjährigen Leben an Bord der Odd@Sea ertragen mußte. Das Leben an Land scheint doch sehr viel gefährlicher zu sein, als auf das See.

Ein Gedanke zu „26.9.2019 Wenn nichts geht, dann muss etwas passieren“

Schreibe einen Kommentar zu Stefan Gilles Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert