30.1.2018 Auf dem Weg nach Korfu als Startpunkt für die Adriaquerung

Es hätte mich tief enttäuscht, wenn das Wetter neben dem Schwachwind auch noch die Sonne gänzlich versteckt hätte. Bei meiner Abfahrt von Lefkas sah das jedenfalls danach aus. Die Überfahrt nach Parga war jedenfalls schattig und entsprechend kalt. Kurz vor dem Ziel etwa um 14:00 Uhr, überlegte es sich der große Wettermacher und ließ die Sonne dann doch noch brennen wie an jedem Tag. Leider schlief aber auch der ohnehin schwache Wind zu diesem Zeitpunkt ein, sodass ich die bis dahin eingesetzte Genua wieder einpacken konnte.

Wieder so ein malerisches Dorf mit einem sehr kleinen Fischereihafen. Da der Steg zu hoch ist, habe ich geankert.
Das Dorf in der Ansicht nach Steuerbord wird durch das steil ansteigende Gelände geprägt
Um hierher zu kommen muss man einige Hindernisse umfahren

Dieser Naturhafen hat nur eine einzigen stegartige Anlage aus Beton, die für mein Boot völlig ungeeignet ist. Sie ist zu hoch und ist als Brücke mit Pfeilern ausgelegt. Also galt es zu ankern, was vor einem malerischen kleinen Städtchen ein besonderes Vergnügen ist. Natürlich war während meiner Suche nach einem geeigneten Platz, erst der dritte Ankerversuch war erfolgreich, der Wind wieder stark aufgefrischt, um etwa eine halbe Stunde später wieder einzuschlafen. Hat der Wettermacher etwas gegen mich? Was sollen diese Spielchen des großen Manitu? Jedenfalls habe ich den wenigen Einwohnern am Ufer ein schönes Schauspiel geboten. Ich hoffe jedenfalls, dass der Anker halten und mir eine geruhsame Nacht bescheren wird.

Nun wird erst einmal ein Kaffee gemacht und bei einem schönen Stück Kuchen aus meiner Kombüse an Deck im Sonnenschein getrunken. Für den Abend werde ich einmal mehr mein Lieblingsgericht zubereiten. Es handelt sich dabei um meine Art, „Hoppelpoppel“ zu machen. Kartoffeln, Mohrrüben, Zwiebeln und Olivenöl sind die Zutaten. Ich verrate aber nicht die Zubereitung. Die sollte jeder nach eigenem Gusto vornehmen. Es kann nichts schiefgehen, außer die Gasflasche explodiert.

Zur Abfahrt aus Lefkas möchte ich noch nachholen, dass man zurück ins Meer nach Norden oder zurück nach Süden fahren kann und dabei den bereits beschriebenen Kanal benutzt, der allerdings nach Norden hin nur noch etwa 2 km lang ist und von einer niedrigen Straße gequert wird. Hier heißt das, dass man auf das Drehen der Brücke warten muss. Da ein anderer Segler ebenfalls auf Durchlass wartete, war der Brückenwärter sehr freundlich und ließ statt uns die zahlreichen Kraftfahrzeuge warten. Danke dafür von dieser Stelle.

Morgen soll das Wetter in der Weise, wie es in den letzten beiden Wochen getan hat, weiter anhalten, um danach einer kurzen Störung Patz zu machen. Ob diese fahrbar sein wird kann ich noch nicht sagen. In jedem Fall werde ich morgen Richtung Korfu fahren und der Hauptstadt Kerkira eine Besuch abstatten. Vieleicht schon übermorgen kann ich auf die Korfu vorgelagerte kleine Insel Othonoi fahren, um dort in einer geschützten Bucht auf der Südseite auf den geeigneten Absprung nach Westen zu warten. Dann heißt es für mich Abschied nehmen von Griechenland nach einem Aufenthalt von mehr als einem Monat.

Ein Gedanke zu „30.1.2018 Auf dem Weg nach Korfu als Startpunkt für die Adriaquerung“

  1. Hallo Jürgen,
    gut, dass Du alles wieder gefunden hast. Eine Mooring mit dem Propeller zu erwischen, ist wohl schon vielen Einhandseglern passiert. Im Sommer hätte man ja selbst Hand anlegen können, aber momentan ist das Wasser wohl doch zu frisch!
    Alles Gute für die Weiterfahrt nach Italien!
    Gruß
    Konni

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