30.9.2019 Nichts Neues von der Odd@Sea

Jetzt wird es wirklich langsam langweilig hier in Dunkerque. Eigentlich wollte ich heute nach zweimaliger Verlängerung der Liegezeit die Fahrt durch die engste Stelle des Kanals von Dover hindurch und nach Boulogne sur Mer fahren. Die letzte Nacht lehrte mich allerdings etwas anderes. Fast durchweg herrschten Windgeschwindigkeiten über 40 Knoten hier im Hafen. Auch wenn dieser als gut geschützt gegen Sturm aus jeder Richtung bezeichnet werden kann, tanzten die Schiffe an ihren Stegen recht munter. Mir kamen unangenehme Erinnerungen an einige Hafennächte in der winterlichen Ägaeis. Der Schlaf fiel dann auch einigermaßen oberflächlich aus.

Obwohl heute der Westwind etwas schwächer ist und eine Weiterfahrt unter Motor nach Calais oder gar um die Ecke des Kaps nach Boulogne hätte zugelassen, habe ich meine Zeit hier um weitere zwei Tage verlängert. Der Grund dafür ist, dass es morgen wieder Starkwind aus West geben wird, dieser sich jedoch am Mittwoch für voraussichtlich zwei Tage abschwächen, auf Nord drehen und mir einen Tag Fahren unter Segeln ermöglichen wird. Für eine direkte Fahrt um das Cap La Hague herum nach Jersey wird dieses Zeitfenster jedoch nicht reichen, sodass ich mich wahrscheinlich zunächst über Le Havre an der Küste entlang hangeln werde. Nach diesen zwei Tagen wird es aber absehbar schon wieder nicht mehr weitergehen, denn es tobt schon wieder ein veritabler Sturm über dem Atlantik, dessen Ausläufer bis hierher reichen. Es ist zurzeit etwas zermürbend. Ich bin wohl wieder einmal am falschen Ort zur falschen Zeit.

Ich bleibe jedoch immer noch optimistisch hinsichtlich meines Termins am 10. Oktober in Granville.

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