6.3.2018 Abwettern heißt, das Schiff und den Skipper versorgen

Leider war meine Wettereinschätzung nach dem Wetterbericht von gestern zu optimistisch. Diese haben sich kurzfristig etwas zu meinen Ungunsten geändert, was mich zu dem Einlegen eines weiteren Tages im Hafen von Gaeta veranlasste. Morgen dagegen scheint eine problemlose Überfahrt nach San Felice Circeo im Bereich des Möglichen. Was tut nun der Skipper, wenn er einen freien Tag hat?

Das Schiff bedienen, Catern und an sich selbst denken. Um mit dem letzteren anzufangen heißt das zunächst, nach dem Wettercheck wieder in die Koje legen, lange schlafen und anschließend eine warme Dusche genießen. Am späteren Nachmittag, wenn hier die Geschäfte erst richtig loslegen, zum Friseur gehen und die seit Rousse in Bulgarien nicht mehr geschnittene Mähne auf einen akkuraten Kurzschnitt bringen zu lassen. Das Bild gibt Auskunft über das Ergebnis einer phänomenalen italienischen Barbiers, der auf die von einem anderen Kunden gleicher Landsmannschaft übersetzte Ansage „kurz“ hin mit stoischer Ruhe und Perfektion seine hervorragende Arbeit ablieferte. Die Einkäufe habe ich gestern bereits getätigt, was diesen Punkt heute überflüssig gemacht hat. Leider war ich nicht erfolgreich beim Auffinden einer Wäscherei in Gaeta. Es gab auch keine positiven Hinweise auf die Existenz einer solchen. So muss ich wohl noch ein wenig „strecken“. Das bedeutet, dass ich auch meine kleine saubere Wäschereserve angreifen und auf den nächsten Hafen setzen muss.

Der barbierte Skipper in entspannter Haltung bei einer selbstausgelösten Blitzlichtaufnahme an Bord der Odd@Sea

Nun zum Schiff. Mein Versuch, die große Gasflasche füllen zu lassen, endete vor einem geschlossenen Laden, den ich erst nach langem Suchen in einer wunderschönen, aber sehr schmalen Gasse in der Innenstadt mit vielen kleinen Geschäften, die nur für Fußgänger erreichbar ist, gefunden hatte. Meine erneute Nachfrage in der Marina, ob es eine Alternative in Gaeta gäbe, endete mit einem simplen „no“. Allerdings solle ich noch einmal nach 5 Uhr dort nachschauen, denn man macht wohl lange Siesta. Gesagt, getan. Der kleine Laden für Alles war nun tatsächlich geöffnet und hatte auch das Füllen von Gasflaschen im Angebot, dieses jedoch nur am Vormittag?! So überließ ich also meinen Hackenporsche mit der Gasflasche darauf diesem Geschäft und erhielt das Versprechen, dass ich beides morgen um 8:30 Uhr mit einer Gasfüllung abholen könne. Nun bin ich mal gespannt, ob sich das so wirklich ergeben wird, denn ich habe keine Zeit zu verlieren, wenn ich mein Ziel vor dem Einsetzen von stärkeren Wind vor Sonnenuntergang erreichen will. Das Betanken mit Trinkwasser am Steg hat hingegen perfekt funktioniert.

2 Gedanken zu „6.3.2018 Abwettern heißt, das Schiff und den Skipper versorgen“

  1. Hallo Jürgen!

    Regine und ich haben gerade Deinen heutigen Sachstandsbericht gelesen und uns über Deine Erfahrungen mit dem Barbier amüsiert.
    Ich habe mal so ein prägendes Erlebnis in Helsinki anlässlich einer gewünschten Bartpflege erfahren dürfen.
    Auch ein köstliches Erlebnis.
    Mit der Frisur kommst Du auf jeden Fall erst mal ein ganzes Stück weiter. Nächster Barbierbesuch in Portugal?
    Ich bin ja nun seit. 6 Wochen in Altersteilzeit und geniesse die unfreundlichen Wintertage überwiegend auf der Couch, vorm Fernseher, lesend mit dem iPad, oder beim Schiffsmodellbau.
    Heute hatte ich einen lange befürchteten chirurgischen Eingriff, und davon abgesehen dass der handwerkliche Teil erst mal sehr gut verlief, hoffe ich dass der pathologische Befund in 10 Tagen auch beruhigend sein wird. Hatte vor 25 Jahren mal mit Lymphdrüsenkrebs zu tun, und bin mit irgendwelchen Knubbeln äusserst empfindsam.
    Wir verfolgen regelmässig Deinen Blog und sind irgendwie wie ein kleiner Vogel der auf der Reling sitzt und sich ausruht immer so bisschen bei Dir.
    Schön dass Du dir die Mühe machst Deine Familie und Freunde virtuell mitreisen zu lassen!
    Soweit ein paar Zeilen aus Frankfurt zu Dir ans Mittelmeer!
    Bleib gesund und munter und lass Dir´s gut gehen!
    Wir sind bei Dir!
    LG! Stefan + Regine von der MY Nautic vom Rhein

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