7.11.2019 Langeweile, Langeweile …

Das Thema dieses Blogbeitrags bringt mein Dasein auf Guernsey treffend auf den Punkt. Ja, es ist wieder fast eine Woche her seit meiner letzten Meldung. Mein Leben verläuft außerordentlich gleichförmig und dabei sehr einfach: Lange schlafen, frühstücken, wenn es nicht gerade stark regnet spazieren gehen, entweder essen machen oder, wenn etwas fehlt, einkaufen und dann essen machen, Mittagessen, Kaffee und Kuchen aufnehmen, Fernsehen oder mit dem Computer spielen, manchmal Blog schreiben, Abendessen, Fernsehen und dabei Rotwein trinken und zum Schlafen in die Koje verschwinden. Das war es. Jeden Tag.

Seit Langem gibt es kaum Bewegung im Hafen, denn die Winde stehen dafür günstig. Ich kann daher sehr gut und lange schlafen. Selbst die Winddreher, die durchaus manchmal vorkommen, stimmen sich in Richtung und Stärke darauf ab, mich nicht zu verärgern. Nur eine Leine ist bei dem letzten starken Ostwind fast gebrochen. Ich habe die Stelle herausschneiden können, da sie kurz vor dem Seilende lag und dieses wieder einsetzen können. Definitiv wird es keine Wetteränderung bis mindestens Mitte nächster Woche geben, die ein Weiterfahren erlauben wird. Es geht also ohne Aussicht auf Änderung immer so weiter. Egal, ich mache das Beste daraus. Was? Das weiß ich noch nicht.

Den Lesern wünsche ich aufregendere Zeiten.

Ein Gedanke zu „7.11.2019 Langeweile, Langeweile …“

  1. Lieber Jürgen,
    auf Guernsey festzusitzen, kenne ich auch, muss aber nicht das schlimmste sein. Ich kann mir unangenehmere Orte auf der Welt vorstellen, von denen man nicht so schnell wegkommt. St. Peter Port ist doch, wie auch ein Großteil der ganzen Insel, eigentlich wunderschön, auch wenn es dafür sicherlich bessere Jahreszeiten gibt. Andererseits ist vielleicht auch schon eine gewisse Vorweihnachtsstimung dort zu spüren, was in so einem kleinen Hafenort womöglich einen ganz besonderen Reiz hat.
    Bei uns war es damals insofen etwas schlimmer, da wir mit einer gecharterten Cessna vorort waren, die pro Tag inkl. Hotel eine Menge Geld kostete und unsere Studentengesichter immer besorgter werden ließ. Das Wetter damals war sehr unstet und ließ kaum eine VMC-Öffnung, um bei ‚Sicht‘ sicher nach hause fliegen zu können. Aber per Linienflug unseren Aufenthalt dort abzubrechen, um die Rückholung der Maschine einem teuer bezahlten IFR-Piloten zu überlassen, hätte uns finanziell überfordert. Gleichwohl waren es sehr schöne Tage dort auch mit Mietwagen oder -fahrrad.
    Hier in Berlin ist es natürlich nicht so ‚langweilig‘ (wenn man die inhaltslosen Nachrichten in Radio/TV einmal außer Acht lässt). Dafür sorgen schon Hochschule und Familie. Hoffe also, dass Du bald ein geeignetes Wetterfenster findest, um gesund und gut ausgeruht auf die nächste Etappe zu gehen.
    Bin dann herzliche Grüße und Mast- & Schotbruch von Marius

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