31.8.2020 Teil II des bebilderten Blogs

Erklärungsbedürftig bleibt wohl noch die Tatsache zu sein, dass ich für den Zeitraum nach meiner Rückkehr aus der Ostsee bis jetzt meine Blogbeiträge auf reinen Text beschränkt und diese dann auch noch in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht hatte. Der Grund dafür ist sehr einfach: Es gab nichts Interessantes zu erzählen oder bildmäßig zu beschreiben. Mein Tagesablauf war wahrscheinlich der gleiche wie Eurer. Während der Pandemie war es zudem sehr, sehr langweilig, denn es passierte, insbesondere in der Quarantäne in Les Sables Dolonne, überhaupt nichts. Als es wieder los ging, war meine Abstinenz durch pure Faulheit begründet. Nun aber geht es wieder weiter und zwar rapide.

Zunächst etwas Nautisches: Hier ist die Fahrlinie der Odd@Sea bei der Ankerung vor dem für das Schiff zu kleinen Hafen von Vivero in Nordspanien zu sehen. Wir kamen von Norden in die Bucht hinein und fuhren zunächst gegen den Wind, um dann den Anker fallen zulassen. Da wir dabei Probleme mit der Kette hatten, ich berichtete darüber, ließen wir schließlich die kompletten 50 m Kettenlänge fallen, was uns in Windrichtung nach rechts oben vertrieb. Dort lag dann das Schiff fest und schwoite in einem kleinen Raum bis zum nächsten Morgen. Das Bild zeigt den Weg des GPS-Sensors an Bord bis dahin. Der größere Schlenker nach links und zurück ist der Arbeit an der Kette geschuldet, die zuweilen sehr zeitaufwändig war und das Boot dann weiter abtreiben ließ.
Diese Bewegung der Odd@Sea vor dem Hafen von Viveiro hier in etwas größerer Auflösung. Das Schiff war immer in Bewegung und deren Bewohner haben davon absolut nichts bemerkt, sondern tief geschlafen.
Den richtigen Seemann schreckt überhaupt nichts! In voller Fahrt steigt Jörg über die Heckleiter aus und begibt sich ins offene Meer. Er hält sich an dieser natürlich ständig fest.
Der dynamische Auftieb Jörg’s athletischen Körpers hinter dem Schiff sorgt dafür, dass er nicht sehr weit ins Wasser eintaucht und somit zuweilen seine Details zeigt. Er scheint diesen Zustand im Schlepp sehr zu genießen.
Sonnenaufgänge haben immer etwas Besonderes. Hier kommt es zu einer besonderen Stimmung infolge von Dunst über einem „öligen“ Meer. Der Wind ist eingeschlafen.
Diese Stimmung ändert sich auch etwas später nicht.
Eine andere Situation mit klarer Luft. Kann ein Sonnenaufgang schöner sein als auf dem Meer?
Mitten auf dem Meer besucht uns eine Taube und fährt als willkommener Passagier ein Stück des Wegs auf dem Kicker mit uns, bevor sie sich wieder verabschiedete.
An den Landvorsprüngen dieser Meere befinden sich stets Leuchttürme, welche die Schiffsführer vor einem unbeabsichtigten Auflaufen auf das Land bewahren sollen. Hier ist der Leuchtturm von Faro abgebildet. Dahinter befindet sich eine sehr große Lagune, in die man einfahren kann und die uns durchaus unserer Entscheidung zum Durchfahrens über mehrere Tage schwer machte.
Schon von Weitem sieht man den Leuchtturm von Tarifa am nordwestlichen Eingang der Straße von Gibraltar.
Beim Umfahren zeigt sich dieser aus der Nähe als besonderes Prachtexemplar.
Vor Tarifa wurden zum Schutz der Seestraße große Bunkeranlagen gebaut.
In beginnender Dunkelheit zeigt sich in etwas Dunst der Affenfelsen von Gibraltar schon aus größerer Entfernung.
Dass wir beste Fahrbedingungen bei der Durchfahrt durch die Passage hatten, zeigt der Blick auf Jörgs Navigator. Der Strom und der Wind liefen mit uns!
Jörg hatte mich dankenswerter Weise mit dem Umgang mit meinem Spinnackerbaum vertraut gemacht, den wir in der Folge ausgiebig bei den überwiegenden Raumschotkursen mit großer Wirkung einsetzten. Hier ist die Genua und das Großsegel nch Backbord ausgefiert. Im Hintergrund ist die spanische Küste zu sehen. Ich hatte mich in den Jahren zuvor nicht zur Nutzung dieses sehr sinnvollen Teils durchringen können. Da es aber ohnehin nur bei schwachen Wind segensreich eingesetzt werden kann, werde ich es zukünftig auch solo einsetzen und den dazu nötigen Gang auf das Vorschiff wagen.
Aus geringerer Entfernung betrachtet, sieht man entlang der spanischen Küste bis hin zur französischen Grenze überall die großen, mit weißen Plastikfolien bedeckten Flächen, die sowohl eine vorteilhafte Treibhaus- wie auch eine ebenso stark nachteilige Umweltwirkung haben.
Auch mit anderer Blickrichtung, das gleiche Bild! „Schneebedeckte“ Landschaften.
Die Odd@Sea an ihrem Liegeplatz in La Coruna.
Hier lag nicht nur die Odd@Sea für ein paar Tage bis zu ihrer Abfahrt nach Almerimar …
… sondern auch die Freydis von Erich Wilts, einem Weltumsegler und Schriftsteller, der mit seinen siebzig Jahren immer noch mit Gästen Langfahrten macht. Wir hatten die Gelegenheit, dass uns der Skipper auf sein Schiff zur Besichtigung einlud, was Jörg und ich natürlich mit großem Vergnügen annahmen.
Jörg durfte auch die Mastleiter eines anderen Seglers im Hafen hinaufklettern und dessen Boot von oben fotografieren. Eine sehr seltene Perspektive zeigt sich dabei. Dieses beeindruckende Klettersystem scheint große Vorteile gegenüber den konventionellen zu haben.
Das beeindruckende Gebäude des Schiffahrts- und Hafenamtes in La Coruna mit einer die Bucht schützenden Kanone aus unseliger Zeit im Vordergrund
Die gewaltigen Brecher am Ufer der Bucht zeigen besonders eindrucksvoll den Grund, warum wir in La Coruna einige Tage abwettern mußten.
Auch auf der anderen Seite der Bucht wütete das Meer!
Dei Besatzung eines Zweimasters mit Besansegel scheute dennoch nicht die Ausfahrt.
Unser traumhafter Liegeplatz in einem der drei Hafenbecken von Alemerimar inmitten der Stadt und umgeben von zahlreichen Geschäften und Kneipen. Coronabedingt brummte das Leben hier allerdings nicht so, wie ich es von meinem letzten Besuch vor zwei Jahren kennengelernt hatte.

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